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Die Bedeutung der Arbeit der Kommunisten für die Veränderung der Kräfteverhältnisse in den Gewerkschaften und Massenorganisationen
Beitrag der Abteilung für Internationale Beziehungen des Zentralkomitees der KKE

Kommunistische Parteien, kommunistische Jugendorganisationen, Freunde und Freundinnen aus dem Ausland, die die Entwicklungen in Griechenland sowie die Aktivitäten der KKE und der Kommunistischen Jugend Griechenlands (KNE) verfolgen, fragen nach Informationen über die Arbeit der Kommunisten in der Arbeiter- und Volksbewegung.
Vor kurzem fanden in Griechenland die Studierendenwahlen statt, bei denen zum vierten Mal in Folge die von der KNE unterstützte Liste zur stärksten Kraft wurde, und erneut die Jugend der regierenden rechten Partei auf den zweiten Platz verwies. Auch bei den Wahlen für die Vorstände der Basis-, Branchen- und Regionalgewerkschaften, werden bedeutende Stimmengewinne verzeichnet. Freunde und Genossen aus dem Ausland stellen die Frage: Was bedeutet es praktisch für die Werktätigen und für die jungen Menschen in Griechenland, dass die KKE ihre Positionen, z.B. in den Gewerkschaften oder bei den jüngsten Studierendenwahlen, ausbaut?
Auf diese und ähnlich gelagerte Fragen möchte der Beitrag der Abteilung für Internationale Beziehungen des ZK der KKE eingehen.
Einige Worte über die historische Erfahrung unserer Partei
Der 2. Weltkongress der Kommunistischen Internationale forderte die damals jungen kommunistischen Parteien auf, sich für die Organisation „...aller, die von der Klasse der Kapitalisten unterjocht, getreten, gedrückt, eingeschüchtert, zersplittert, betrogen worden sind“. Er betonte, dass die Vorbereitung der proletarischen Diktatur „...überall und unverzüglich begonnen und u, a. folgendermaßen verfahren werden;In ausnahmslos allen Organisationen, Verbänden, Vereinigungen vor allem der proletarischen, dann aber auch der nicht-proletarischen werktätigen und ausgebeuteten Masse (politischen, gewerkschaftlichen, militärischen, Kooperativ-, Bildungs-, Sportvereinen usw.) müssen Gruppen oder Zellen von Kommunisten geschaffen werden, hauptsächlich offene, aber auch geheime — letztere sind obligatorisch in jedem Fall, wo ihre Auflösung, die Verhaftung oder Verbannung ihrer Mitglieder durch die Bourgeoisie zu erwarten ist, — wobei diese Zellen, enguntereinander und mit der Parteizentrale verbunden, ihre Erfahrungen austauschen, die Arbeit der Agitation, Propaganda, Organisation leisten, sich absolut allen Gebieten des öffentlichen Lebens, absolut allen Spielarten und Gruppen der werktätigen Masse anpassen und durch diese vielseitige Arbeit systematisch sowohl sich selbst, als auch die Partei, die Klasse und die Massen erziehen müssen. [...] Man muß lernen, an die Massen besonders geduldig und vorsichtig heranzutreten, um die Eigenarten, die besonderen Züge der Psychologie jeder Schicht, jedes Berufs usw. in dieser Masse verstehen zu können.“ (Aus: Der zweite Kongreßder Kommunistischen Internationale,Protokoll der Verhandlungen vom 19. Juli inPetrograd und vom 23. Juli bis 7. August 1920in Moskau, Verlag der Kommunistischen Internationale, Hamburg, 1921, S. 755, Quelle:https://aaap.be/Pdf/Comintern-Congresses/Comintern-Congresses-de-02-1920-01.pdf)
Lenin erklärt das Verhältnis zwischen kommunistischen Parteien und Gewerkschaften und erwähnt: „Aber anders als vermittels der Gewerkschaften, anders als durch ihrZusammenwirken mit der Partei der Arbeiterklasse ging die Entwicklung des Proletariats nirgendwo in der Welt vor sich und konnte auch nicht vor sich gehen.“ (In: Lenin, Werke, Band 31, Berlin, 1966, S. 35)
Die kommunistische Partei verband den wirtschaftlichen und ideologisch-politischen Kampf der Arbeiterklasse zu einer untrennbaren Einheit.Dies gilt heute umso mehr, da die materiellen Voraussetzungen für den Übergang zum gesellschaftlichen Eigentum der konzentrierten Produktionsmittel überreif sind. Im modernen Monopolkapitalismus ist die Diskrepanz zwischen den Möglichkeiten der modernen wissenschaftlichen und technischen Errungenschaften zur Befriedigung der gesellschaftlichen Bedürfnisse und ihrer Nichterfüllung beispiellos. Objektiv erzwingt die rasche Verschärfung des Grundwiderspruchs des Kapitalismus heute eine Vertiefung des ideologischen und politischen Kampfes innerhalb der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung.
Die Richtlinien von Lenin sind bekannt, in denen er in vielen seiner Werke betont, dass die Kommunisten dort arbeiten müssen, wo die Massen sind, selbst in Organisationen mit reaktionärer Führung, um Einfluss auszuüben und das revolutionäre Bewusstsein zu fördern. Damit die Arbeiterklasse nicht nur konsequent und effektiv für ihre wirtschaftlichen Forderungen kämpfen kann, sondern – und das ist das Wichtigste – um ihre großen Ziele zu erreichen, muss sie einen umfassenden ideologisch-politischen Kampf führen, den nur die kommunistische Partei organisieren, orientieren und leiten kann. Dies geschieht durch das eigenständige Handeln der Partei sowie durch das Handeln ihrer Mitglieder innerhalb der Gewerkschafts- und insgesamt der Arbeiter- und Volksbewegung. Diese Rolle ist für die Mitglieder der kommunistischen Partei einzigartig und unersetzlich, unabhängig von der Struktur und dem Kräfteverhältnis in der Arbeiter- und Volksbewegung.
Einige Aspekte aus der Erfahrung des Kampfes in Griechenland
Die Kommunisten und Kommunistinnen in Griechenland sind gemäß der Satzung der KKE dazu verpflichtet, in den Gewerkschaften und Massenorganisationen zu arbeiten. Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern sind in Griechenland die Gewerkschaften, die Studierendenverbänden in den Hoch- und Fachhochschulen, sowie andere Massenorganisationen nicht nach politischen Richtungen getrennt. Das bedeutet, dass Mitglieder derselben Betriebsgewerkschaft oder Studierendenverbands sowohl Mitglieder, Freunde oder Wähler der KKE und der KNE als auch Mitglieder, Freunde oder Wähler anderer politischer Parteien sein können. Die Vorstände der Gewerkschaften werden meistens aus getrennten Listen gewählt. Diese Listen werden von den politischen Kräften und ideologischen Strömungen gebildet, die innerhalb der Gewerkschaften vertreten sind, ohne dass sie mit den jeweiligen politischen Trägern identisch sind. So bilden auch die Mitglieder der KKE und der KNE solche Listen mit breiteren Kräften, die nicht in allem mit den Kommunisten übereinstimmen, aber ein gewisses Maß an Übereinstimmung in Bezug auf den Inhalt und die Ausrichtung des Kampfes gegen die Regierungen und die Unternehmerschaft, in antikapitalistischer und antimonopolistischer Richtung, haben.
Gleichzeitig findet im Rahmen der Leitung dieser Vereinigungen, in den Mitgliederversammlungen, unter den Werktätigen, Studierenden und Angehörigen der Volksschichten, ein heftiger ideologischer und politischer Kampf statt, der sich auf den Aktionen und Forderungen bezieht, die diese Verbände erheben werden. Die Kommunisten, die dort tätig sind, haben das Ziel, den Kampf der Werktätigen und der Jugend zu entfalten, damit dieser sich mit den politischen Richtlinien der bürgerlichen Parteien, des Kapitals und der EU auseinandersetzt. Sie verfolgen auch das Ziel, volksfeindliche Maßnahmen zu verhindern, wenn möglich einige Errungenschaften zu erzielen, aber vor allem zur politischen Reifung der Werktätigen und der Jugend beizutragen. Sie zielen darauf ab, die Kampfbereitschaft der Arbeiter- und Volksmassen gegen die Klasse der Kapitalisten und deren Herrschaft zu fördern, um das kapitalistische Ausbeutungssystem zu stürzen und den Sozialismus aufzubauen.
In dieser Richtung haben die Kommunisten in den letzten Jahren große Streikkämpfe angeführt, wie beim Nickelunternehmen LARCO, den Hafenarbeitern in Piräus im chinesischen Monopol COSCO, bei den Fahrern der Lebensmittellieferungsplattform E-Food und den Metallarbeitern in der Schiffbau- und Reparaturzone von Piräus. Es gab große Arbeiterkämpfe und bedeutende Streiks in Unternehmen und Branchen, um Tarifverträge abzuschließen, mit bemerkenswerten Errungenschaften, wie bei den Bauarbeitern, im Metallsektor, in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, in der chemischen Industrie, im Finanzsektor und anderen.
Gleichzeitig haben die KKE und die PAME (Kämpferische Arbeiterfront) große Streikaktionen in den Minen von Chalkidiki, beim Weinhersteller Malamatina, in den Ölraffinerien und im Düngemittelwerk von Kavala unterstützt. Dabei waren die Kommunisten in der Minderheit in den Gewerkschaftsvorständen dieser Betriebe, oder in einigen Betrieben waren sogar keine organisierten Kommunisten vertreten. Der Einfluss der KKE und PAME auf den Inhalt und die Ausrichtung des Kampfes, die Organisation der Solidarität auf nationaler Ebene und die positiven Ergebnisse dieser Kämpfe stärkten das Vertrauen breiterer Massen von Werktätigen in die Kommunisten und halfen Vorurteile bei sehr konservativen Arbeitern zu überwinden.
Indem die kommunistische Partei die gewerkschaftlichen Kämpfe entfaltet, fördert sie ihr eigenes ideologisch-politisches Handeln. Dieses Handeln muss wiederum zur Bildung eines antikapitalistischen Bewusstseins der Arbeiterklasse- und der Volksschichten durch ihre eigenen Erfahrungen beitragen. Sie sollen sich z.B. bewusst machen, dass Lohnerhöhungen, die konsequente Verteidigung des Rechts auf soziale Sicherheit, Gesundheit, Bildung u.a. eine Auseinandersetzung mit dem Kapital, den Monopolen, den imperialistischen Vereinigungen, Parteien und Regierungen, die ihnen offen oder verdeckt dienen, bedeuten.
Es versteht sich, dass es anders ist, wenn in den Gewerkschaftsvorständen von Kommunisten unterstützte klassenkämpferische Werktätige die Mehrheit haben, und anders, wenn die Mehrheit von den Kräften der Sozialdemokratie und der Rechten gestellt wird, die in Richtung „Arbeitsfrieden”, „Konsens” und „sozialer Dialog” gehen. Es ist anders, wenn die Leitung eines Branchen- oder eines Regionalen Gewerkschaftsverbands bei klassenkämpferischen Kräften liegt, die von den Kommunisten unterstützt werden, und etwas anderes, wenn sie bei den bürgerlichen Kräften liegt. Wenn sie von den klassenkämpferischen Kräften geleitet werden, können diese Vorstände zu Hochburgen und Stabsstellen des Kampfes der Arbeiterklasse und der Volksschichten werden. Fallen sie hingegen in die Hände der bürgerlichen Kräfte, verhängen sie bestenfalls Todesstille über die Kämpfe. Im schlimmsten Fall übernehmen sie eine führende Rolle beim volksfeindlichen und arbeiterfeindlichen Taktieren in Zusammenarbeit mit den Unternehmern und der jeweiligen bürgerlichen Regierung, gleich ob liberal oder sozialdemokratisch.
Es ist kein Zufall, dass die bürgerlichen politischen Kräfte, ob in Gewerkschaften oder Studierendenvertretungen, versuchen, durch Manipulation die Kontrolle über die jeweiligen Vorstände zu erlangen. Es ist kein Zufall, dass die bürgerlichen Medien systematisch versuchen, die Kämpfe der Arbeiter und des Volkes zu diffamieren, um bei den Werktätigen und der Jugend Stimmung gegen die Massenorganisationen und dem kollektiven Kampf zu machen.
Es versteht sich, dass sich das Eingreifen der Kommunisten in die Arbeiter- und Volksbewegung sich nicht auf die Darstellung der Probleme oder die Hervorhebung bestimmter Forderungen und Vorschläge zu den Problemen der Werktätigen beschränkt. Es ist notwendig, ihnen die Funktionsweise der Ausbeutung aufzudecken, den Handlungen der bürgerlichen Kräfte und der Unternehmer sowie der Sozialpartnerschaft und der Kooperation zwischen den Klassen entgegen zu treten, und insgesamt die Arbeiterklasse für den unversöhnlichen Kampf gegen das Kapital zu erziehen und in dieser Richtung ihre Forderungen zu gestalten. Sie muss auch eine entschiedene Front gegen die bürgerliche Systemverwaltung in all ihren Varianten bilden, der liberalen oder der sozialdemokratischen, eine Front gegen die gesamte Strategie der Bourgeoisie zur Steigerung ihrer Profitabilität, der Beteiligung an den imperialistischen Organisationen NATO/EU und der Verwicklung in den imperialistischen Krieg, der staatlichen Gewalt und Repression u.a.
Nur mit einer solchen Ausrichtung und ein solches Handeln kann heute der Angriff des Kapitals und seiner Regierungen abgewehrt werden, arbeiterfeindliche Maßnahmen blockiert und einzelne Erfolge bei Lohnerhöhungen, Tarifabschlüssen, Rücknahmen von Entlassungen usw. erzielt und das Bewusstsein für die Notwendigkeit des Klassenkampfs zum Sturz des Systems der kapitalistischen Ausbeutung geschärft werden.
Das Wirken der KKE zur Änderung der Kräfteverhältnisse und zur Entwicklung der Arbeiter- und Volksbewegung
Die KKE hat auf ihren Parteitagen als ihre Hauptaufgabe die Neuformierung der Arbeiterbewegung festgelegt, als Vorbereitung und Ausbau ihrer Handlungsfähigkeit, um entschlossen und wirksam in Bündnis mit den den Volksschichten gehörenden Teilen der Selbstständigen in Stadt und Land gegen die einheitliche Strategie des Kapitals und der kapitalistischen Macht entgegenzutreten. An der Bewältigung dieser Aufgabe wird die Partei täglich gemessen.
Dieses Wirken der KKE trug dazu bei, dass der Rückgang der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung, insbesondere nach der Konterrevolution von 1989-91, nicht allumfassend war. Die noch schlimmere Lage der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung in Europa und anderen kapitalistischen Ländern hätte sich auch in Griechenland ausgebreitet, wenn das Wirken der KKE, ihrer Mitglieder zusammen mit anderen Kämpfern in den Gewerkschaften nicht zur Gründung der Kämpferischen Arbeiterfront (PAME) geführt hätte. PAME ist ein Zusammenschluss von Basisgewerkschaften, Branchenverbänden, regionalen Gewerkschaftsverbänden, Aktionskomitees und einzelnen Gewerkschaftern, die koordiniert kämpfen, um die volksfeindliche Politik zu verhindern und so ein starkes Bollwerk gegen den frontalen Angriff des Kapitals und gegen die Auflösung der Arbeiter- und Volksbewegung bilden. Das wird erreicht, indem sie einen geeigneten Aktionsrahmen ausarbeiten und Kampfziele und Forderungen auf der Grundlage der Bedürfnisse der Werktätigen stellen.
Auf dieser Grundlage entfaltet die KKE ihr Handeln als Vorreiterin in den Gewerkschaften und anderen Massenorganisationen, indem sie ihre wertvollen Erfahrungen, aber auch die Erfahrungen der internationalen kommunistischen Bewegung und ihre Verankerung im Volk nutzt. Durch ihre beharrlichen und mühevollen Anstrengungen hat die KKE entscheidend dazu beigetragen, dass ein bedeutender Teil der Arbeiterklasse sich der bürgerlichen Vereinnahmung widersetzt, sodass der Wert der kollektiven kämpferischen Organisation lebendig gehalten, Kräfte gebündelt, Gewerkschaften und Massenorganisationen neu aufgebaut werden. Die Partei trug vorkämpferisch zur Schaffung neuer Organisationen bei und hat eine neue Generation von Kämpfern erzogen, die sich gegen die Kapitalisten, den Staat und seine Mechanismen sowie ihre imperialistischen Bündnisse stellen.
Heute nutzt die KKE ihre kollektiven Analysen und ihre Erfahrung, um die Entwicklung des Kräfteverhältnisses in der Arbeiterbewegung und darüber hinaus in der Volksbewegung zu verarbeiten, und greift entschlossen ein, um diese zugunsten der klassenbewussten Kräfte zu verbessern, um die bürgerlichen Kräfte, die in die Bewegung eingreifen, sowie das von Unternehmern und Regierung ausgerichtete Gewerkschaftswesen zu besiegen. Diese Anstrengungen der KKE haben in den letzten Jahren zu hoffnungsvollen Ergebnissen geführt. Dazu gehören:
Die von der KKE unterstützte Wahlliste wurde zweitstärkste Kraft mit 23% im Allgemeinen Gewerkschaftsbund des privaten Sektors (GSEE) und mit 21,3% im entsprechenden Gewerkschaftsbund des öffentlichen Sektors (ADEDY). Die von der KKE unterstützten klassenkämpferischen Kräfte haben die Mehrheit in 14 Branchenverbänden (Bauwesen, Lebensmittel- und Getränkeindustrie, Arzneimittel, Angestellte im Privatsektor – Einzelhandel und Dienstleistungen, Lehrer, Krankenhausärzte u.a.) und sind die stärkste Kraft in 21 regionalen Gewerkschaftsverbänden (u.a. in Athen, Piräus, Patras, Larissa) sowie in Hunderten von Branchen- und Betriebsgewerkschaften (Telekommunikation – Informatik, Tourismus – Gastronomie, Handel, Metallindustrie u.a.). Zwei aktuelle Beispiele hierfür sind der erste Platz für die von der KKE unterstützte Liste bei den Wahlen der Griechischen Lehrergewerkschaft, zum ersten Mal in deren hundertjähriger Geschichte, sowie in der Gewerkschaft der Krankenhausärzte von Attika, neben dem landesweiten Verband der Krankenhausärzte, in dem die klassenkämpferischen Kräfte ebenfalls die Mehrheit stellen.
An der letzten Landesweiten Konferenz der PAME im November 2024 nahmen 663 Gewerkschaften und Aktionskomitees sowie über 1.500 Gewerkschafter aus dem ganzen Land teil.
Die KNE hat es mit ihrer entsprechenden Ausrichtung auf die Jugendbewegung geschafft, sich vier Jahre in Folge als führende Kraft der Studierendenbewegung zu etablieren und damit ein negatives Verhältnis umzukehren, das jahrzehntelang festgefahren schien. Bei den Studierendenwahlen am 14. Mai 2025 belegte die KNE mit 33,64% den ersten Platz und errang die Mehrheit in 136 Studierendenvereinigungen im ganzen Land.
In Dutzenden von Studierendenvereinigungen wurden die Kräfte der KNE zur stärksten Kraft, was einen neuen Auftrieb bei den wichtigen Mobilisierungen der Studierenden verleiht, für ausschließlich öffentliches und wirklich kostenloses Studium, gegen die Kommerzialisierung des Studiums und gegen die Verwandlung der Universitäten in Unternehmen. Auch im Kampf gegen den Betrieb privater Universitäten, für die Erhöhung der staatlichen Finanzmittel für die Einstellung von Lehrkräften und dem notwendigen unbefristet festangestellten Lehrpersonal. Für Hörsäle, Labore und moderne Laborausstattung sowie andere Forderungen, die mit dem Kampf gegen die Verstrickung unseres Landes in imperialistische Kriege und die Pläne der NATO usw. verbunden sind.
Die Mitglieder der KKE und der KNE wirken entsprechend in Hunderten von Massenorganisationen in den Arbeiter- und Volksvierteln und -stadtteilen, wie z. B. in den Frauenverbänden, den Elternvereinigungen in Schulen, den Kulturvereinen, den Sportvereinen usw.
Die Bedeutung dieser Arbeit der KKE in den Gewerkschaften wurde kürzlich durch den Generalstreik unter Beweis gestellt, der am 28. Februar 2025 von 22 Branchen- und 37 Regionalverbänden ausgerufen wurde. Die Empörung und der Zorn der großen Mehrheit der Werktätigen und des Volkes wurden durch das Verbrechen von Tempi zum Ausdruck gebracht, das sich im Jahr 2023 ereignete, als infolge der EU-Strategie zur Liberalisierung der Eisenbahn, der Politik zur Stärkung der Profite des Kapitals, zwei Züge kollidierten und 57, zumeist junge Menschen, in den Tod rissen. Die Reaktion des Volkes fand ihren kämpferischen Ausdruck in diesem großartigen Streik und in den Streikdemonstrationen, die in Griechenland organisiert wurden. Einen entscheidenden Beitrag leisteten dabei die klassenkämpferischen Kräfte, die von der KKE in der Arbeiterbewegung unterstützt wurden, und das Handeln der Kommunisten. Dadurch scheiterte auch der Versuch der beiden Dachgewerkschaftsorganisationen des Landes, der GSEE und der ADEDY, keine Streiks durchzuführen.
Die Positionen, die die KKE in der Arbeiter- und Volksbewegung erkämpft hat, ermöglichen es dem Volk, entschlossen in die Entwicklungen einzugreifen. Millionen von Werktätigen nahmen an den Streikversammlungen unter der Losung „Ihre Profite oder unser Leben“ teil. Der Versuch der Nea Dimokratia-Regierung, das Volk einzuschüchtern, wurde ebenso abgewehrt wie der Versuch der Sozialdemokratie und des Opportunismus, die Bewegung in für das System harmlose Bahnen zu lenken.
Bedeutend sind auch die Kämpfe der KKE und der klassenkampforientierten Bewegung gegen den mörderischen Staat Israel und das Massaker in Palästina, für die Solidarität mit dem heldenhaften palästinensischen Volk. Genauso bedeutend sind die Kämpfe gegen den ungerechten, imperialistischen Krieg in der Ukraine, in dem die Völker für die Interessen der Monopole, die Kontrolle der Märkte und der Quellen des Reichtums getötet werden, sowie der ständige Kampf gegen die Regierung und die bürgerlichen Parteien, die die Verstrickung Griechenlands in den Krieg und die Pläne der USA, der NATO und der EU unterstützen.
Die Erfahrung der KKE bestätigt, dass jeder Schritt zur Verbesserung des Kräfteverhältnisses in der Arbeiter- und Volksbewegung, jedes Mandat, das in den Vorständen der Gewerkschaften und anderen Massenorganisationen errungen wird, jede Mehrheit, die darin erreicht wird, ein Schritt in Richtung Organisation und Kampfbereitschaft breiterer Kräfte der Arbeiterklasse und der Volksschichten ist. Diese Erfahrung ermöglicht es uns, unter besseren Bedingungen daran zu arbeiten, Ungehorsam gegenüber volksfeindlichen Maßnahmen und repressiven Gesetzen zu fördern. Sie ermöglicht ernsthafte Hindernisse gegen die „Sozialpartnerschaft” zu errichten, die die Regierung und die Unternehmer mit massiven arbeiterfeindlichen Reformen erreichen wollen (z.B. Gesetz zur Abschaffung des 8-Stunden-Tages und Einführung unter bestimmten Bedingungen des 10- bis 13-Stunden-Arbeitstages, Gesetz zur Einführung der 6- und 7-Tage-Woche, Gesetze zur staatlichen Kontrolle der Löhne usw.). In den letzten vier Jahren wurden auf Initiative der PAME drei landesweite Generalstreiks, ohne Beschluss des Gewerkschaftsbundes GSEE organisiert, wodurch die Organisation des Ungehorsams und der Konfrontation mit der herrschenden Politik, die während der Pandemie entwickelt wurde, fortgesetzt wurde. All diese Arbeit hatte einen bedeutenden Einfluss auf weite Teile unseres Volkes, weit über den das Wahlergebnis der KKE hinaus. Das wird auch von den Gegnern anerkannt, die deshalb den arbeiterfeindlichen und repressiven rechtlichen Rahmen verstärken und Verleumdungen und Angriffe gegen die KKE und die PAME organisieren.
Die Erfahrung der KKE eröffnet den Kommunisten neue Wege, um Aufklärungsarbeit zu leisten und eine tiefe kämpferische und ideologisch-politische Verankerung zum Volk aufzubauen. Sie eröffnet neue Möglichkeiten für die Mitgliedergewinnung, zur Entwicklung starker Parteiorganisationen in wichtigen Branchen und in den Arbeitervierteln.
Von besonderer Bedeutung ist die Arbeit der KKE in der Bewegung der armen Kleinbauern auf dem Land sowie der Selbstständigen und Kleinunternehmer der Städte, die die „natürlichen“ Verbündeten der Arbeiterklasse im Kampf gegen das Kapital und die Monopole sind. Es ist eine komplexe und anspruchsvolle Arbeit, in Richtung der Stärkung der gemeinsamen Aktion der Arbeiterbewegung mit der Bewegung der Bauern und Selbstständigen zur Bildung des gesellschaftlichen Bündnisses.
Natürlich ist sich die KKE der großen Herausforderung bewusst, dass der Grad der gewerkschaftlichen Organisation der Arbeiterklasse und der Bevölkerung insgesamt nach wie vor sehr gering ist. Sie betrachtet es als ihre eigenständige Aufgabe, den Organisationsgrad zu erhöhen, die Gewerkschaften und andere Massenorganisationen zu beleben und zu stärken. Sie arbeitet daran, dass die Gewerkschaften und Massenorganisationen vielfältige Aktivitäten entwickeln, die den Bedürfnissen des Volkes gerecht werden, dass die enge Denkweise nur um den eigenen Berufsstand überwunden und der Kampf koordiniert wird.
Der Anstieg des Organisationsgrades der Arbeiterklasse ist das Ergebnis einer Kombination vieler Faktoren, wobei das Eingreifen der Partei von entscheidender Bedeutung ist. Die mangelnde Organisation und das Fernbleiben von den Kämpfen sind ein fruchtbarer Boden für Defätismus, während die Beteiligung am Kampf die Voraussetzungen für die Bündelung und Anwendung der Kampferfahrung und Selbstbewusstsein schafft. Dennoch unterschätzen wir nicht die objektiven Faktoren, die zum Abrücken von Teilen der Arbeiterklasse von der gewerkschaftlichen Organisation und dem klassenorientierten Handeln beigetragen haben, wie flexible Beschäftigungsverhältnisse, die hohe Mobilität junger Werktätigen usw. Wir widersetzen uns den Bestrebungen des Kapitals, die Rolle der Gewerkschaft als Organisationsform der Arbeiterklasse weiter zu schwächen. Es ist ein Zeichen der Stärkung der KKE, dass wir unsere Anforderungen an unsere Handlungsfähigkeit erhöhen und uns ständig dem Druck entgegenstellen, der durch die negativen Verhältnisse in Richtung Vereinnahmung ausgeübt wird. Angesichts der neuen, schwierigeren Bedingungen des Klassenkampfs, denen wir uns stellen müssen, prüfen wir die objektiven Faktoren, aber auch die subjektiven Schwächen, ob und wie wir die Spielräume in der Tätigkeit der Partei selbst ausschöpfen.
Umfassende Vorbereitung des subjektiven Faktors
Im Programm der KKE wird betont, dass das Handeln der Partei unter nichtrevolutionären Bedingungen entscheidend zur Vorbereitung des subjektiven Faktors beiträgt – der Partei, der Arbeiterklasse, ihrer Bündnisse – für die revolutionären Bedingungen, zur Verwirklichung ihrer strategischen Aufgaben. Es wird betont, dass die Gewinnung der Vorhut der Arbeiterklasse und der Zusammenschluss ihrer Mehrheit um die KKE verschiedene Phasen durchlaufen wird. Die Arbeiterbewegung, die Bewegungen der Selbstständigen in den Städten und der Bauern und die Formen ihres Bündnisses, mit antikapitalistischen und antimonopolistischen Zielen, zusammen mit den Kräften der KKE, werden unter nichtrevolutionären Bedingungen den Keim für die Formung der revolutionären Arbeiter- und Volksfront unter revolutionären Bedingungen bilden.
Die KKE ist sich darüber im Klaren, dass die subjektiven Voraussetzungen für den Sieg der Arbeiterklasse und ihrer Verbündeten unter Bedingungen der Schwächung der bürgerlichen Herrschaft und ihrer Institutionen im Voraus geschaffen werden müssen. Die historische Erfahrung hat gezeigt, dass das Auftreten revolutionärer Bedingungen nicht ausreicht.
Die vorausschauende Tätigkeit der kommunistischen Partei unter nicht revolutionären Bedingungen, wird die Entwicklung der Voraussetzungen für die Gewinnung der Massen in revolutionärer Richtung bestimmen. Grundvoraussetzung ist die Organisation der Arbeiterklasse und der Volkskräfte im Kampf gegen das Kapital, die Monopole, die Regierungen und ihre imperialistischen Bündnisse.
Dieser entscheidenden Aufgabe sind alle Bemühungen um eine Verbesserung der Kräfteverhältnisse in den Organen der Arbeiter- und Volksbewegung, für den Anstieg des Organisationsgrades der Arbeiterklasse und der Volksschichten untergeordnet. In jedem Fall bestätigt sich, dass ein höheres Niveau der ideologischen, politischen und organisatorischen Arbeit in der Partei notwendig ist, sowie eine kontinuierliche Erarbeitung der ideologischen und politischen Auseinandersetzung innerhalb der Bewegung um den bürgerlichen politischen Kräften, den Unternehmern, dem Staat, insgesamt gegenüber der Strategie des Kapitals, aber auch dem Opportunismusentgegen zu treten. Mit der Intensivierung der ideologischen und politischen Arbeit und der Entwicklung der Fähigkeit der Kommunisten, sich in jeder Bewegung, jedem Bereich usw. zu vertiefen, können die Organisation, der Zusammenschluss und die Aufklärung der Werktätigen gefördert werden.
Entsprechend wird der Anstieg des politischen Einflusses der KKE in der Arbeiterklasse, ein entscheidender Faktor für die Radikalisierung des Bewusstseins, für den Anstieg des klassenbewussten Handelns der Werktätigen, das die Frage radikaler Umwälzungen auf der Machtebene stellen wird.